Ganz Landschaftsarchitekt*innen gewinnen mit dem Tierökologen André Rey im Team von Adrian Streich Architekten den Wettbewerb für die neue Wache West und das Stadtarchiv in Zürich. Die Forderung der Stadt Zürich nach Massnahmen für ein angenehmes Stadtklima und erhöhter Biodiversität konnten wir als Chance in unserem Beitrag einbringen. Auf dem neuen Schlachthofareal etablieren wir neue Bodenwelten auf unterschiedlichen Ebenen in den Dachlandschaften und schlagen eine Brücke für die Stadtnatur vom Boden aufs Dach.
Die Natur hat sich bereits heute spürbar auf dem Schlachthofareal ausgebreitet. Wildaufwüchse, Ritzenvegetation, krautige Ruderalflora macht sich auf kiesigen Flächen breit und Eidechsen, seltene Schneckenarten, sowie wertvolle Wildbienen besiedeln diesen transformativen Lebensraum. Was da ist wird aufgenommen, gesammelt und in der strukturreichen Umgebung der neuen Wache und des Stadtarchivs rezykliert verwendet und weiterentwickelt. Abbruchschollen von Asphalt und Ortbeton werden zu mosaikartigen Belagsflächen neu zusammengesetzt, unterschiedliche Pappelarten umrahmen die Gebäude im Erdgeschoss und finden sich auch in abwechslungsreichen Paarungen in den Dachlandschaften. Die charakterstarken und kräftigen Pappeln untermalen den spürbaren industriellen Kontext der Gegend und geben dem Areal gleichzeitig eine Identität und stehen in stetem Dialog zwischen Unten und Oben.
Über die Hohlstrasse und die Hardgutstrasse erschliessen sich sowohl das Stadtarchiv, wie auch die Wache. Eine grosszügige Platzfläche mit Wasserbecken funktioniert als Ankunfts-und Durchgangsfläche, vermittelt zwischen den beiden Gebäudeeingängen und lädt gleichzeitig zum Verweilen ein. In der alten Lokremise wird ein Bistro untergebracht, umgeben von einer chaussierten Kiesfläche, entsteht hier im lichten Schatten der Pappelbäume eine gartenbeizähnliche Atmosphäre mit Ausstrahlung ins umliegende Quartier. Wie ein Gürtel legen sich locker bewachsene und mit Pappeln gesäumte Ruderalflächen, wo es die Nutzung zulässt, um die Umgebung der neuen Wache und des Stadtarchivs.
Presse